Das Weinland Frankreich
Das Weinland Frankreich
Die französische Weinphilosophie
Frankreich ist eines der wichtigsten Weinanbaugebiete auf der ganzen Welt. Hier werden in nahezu allen Regionen des Landes zahlreiche Spitzenweine produziert. Unser Nachbar ist nach Italien der zweitgrößte Weinproduzent weltweit. Aber nicht nur die Quantität sondern auch die Qualität überzeugt. Geschätzt werden die Tropfen auf der ganzen Welt. Dies mag vor allem an der französischen Weinphilosophie liegen. Das Terroir, also die Zusammenarbeit zwischen dem Boden und dem Klima, bestimmt die Größe eines Weines. Die Rebsorte bestimmt den Charakter und der Mensch ist für die Qualität zuständig. Und in diesem Punkt gibt es einige regionale Unterschiede.
Mischen oder nicht mischen?
Da ist man durchaus unterschiedlicher Meinung. In den nördlicheren Anbaugebieten, wie der Loire, dem Elsass und vor allem dem Burgund, geht man davon aus, dass die Rebsorten nicht miteinander vermischt werden sollten. Selbst zwei sonst identische Sorten, die aber in verschiedenen Lagen angebaut werden, werden nicht miteinander vermischt. So entstehen dann weltbekannte Weine wie die Premiers und die Grand Crus.
In den südlicheren Weinbauregionen Frankreichs werden vor allem die Rotweine aus verschiedenen Rebsorten zusammengemischt. Manche Weine wie der Chateauneuf-du-Pape bestehen so aus bis zu 13 verschiedenen Rebsorten. Damit möchte man Unterschiede in den Jahrgängen vermeiden. Außerdem sind die Weine dadurch wesentlich vielschichtiger als die Tropfen aus dem Norden.
Die französischen Weinkategorien
Die Qualität der Weine aus Frankreich unterscheidet sich doch erheblich. So gibt es eine französische Qualitätspyramide, deren Basis die Vins de Table, die einfachen französischen Tafelweine bilden. Sie haben als Herkunftsangabe nur Frankreich. Eine Stufe höher stehen die Vins de Pays, die französischen Landweine mit gutem Preis-Leistungsverhältnis und genauen Herstellungsvorschriften. Die zweithöchste Kategorie stellen die VDQS-Weine, die Vins Délimité de Qualité Supérieure. Das sind Weine höherer Qualität aus einem bestimmten Anbaugebiet mit recht strengen Herstellungsvorschriften. Die Spitzenweine selbst, die mit zu den teuersten Weinen der Welt gehören, findet man in der AOC-Kategorie (Appellation d’Origine Controlée). Sie werden in genau abgegrenzten Gebieten mit besonders hohen Ansprüchen bezüglich der Rebsorten und der Herstellungsverfahren produziert.
Die wichtigsten Weinbauregionen und ihre Produkte
Bordeaux
Diese Region ist die bekannteste Weinanbauregion Frankreichs. Da sie in Südfrankreich liegt, sind die Sommer heiß und der Spätherbst relativ warm. So wachsen hier die weltbesten Rotweine. Im Médoc, südlich der Gironde, gedeiht die Rebsorte Cabernet Sauvignon, während in der Region um St. Emilion und Pomerol eher der Merlot angebaut wird. Überwiegend aus diesen beiden Sorten werden die bekannten Cuvées, also die Mischungen, produziert. Weiterhin werden auch Cabernet Franc, Petit Verdot und Malbec für Rotweine verwendet. Auch Weißweine werden aus den Trauben Sauvignon Blanc und Sémillon gewonnen. Die Terroirs unterscheiden sich hier aufgrund der verschiedenen Mikroklimate und Böden erheblich, sodass die Weine jeweils ihren ganz eigenen Charakter aufweisen.
Burgund
Das Burgund liegt im Osten Frankreichs und reicht vom Chablis im Norden über die Cote d’Or rund um Dijon bis ins Beaujolais im Süden. Letztgenannte Region ist berühmt für seinen Beaujolais Primeur. Dieser Wein kommt alljährlich im November auf den Markt und ist weltweit sehr begehrt. Im Rest dieser Region überwiegen Pinot Noir und Chardonnay. Dabei werden insbesondere aus dem Chablis sowie der Cote de Beaune exquisite Weißweine aus der Chardonnay-Traube geliefert, während die Cote d’Or als Ganzes besonders für seine Rotweine aus der Pinot Noir-Traube bekannt ist.
Champagne
Diese Region liegt rund um die Städte Reims und Epernay. Hier wird der berühmteste und auch teuerste Schaumwein der Welt produziert: der Champagner. Dieser wird aus den drei Trauben Pinot Noir, Pinot Meunir und Chardonnay hergestellt, die in einem genau umgrenzten AOC-Gebiet stammen müssen. Durch Flaschengärung, der sogenannten “Méthode champenoise“ ensteht der begehrte Tropfen.
Weitere Anbaugebiete
Neben diesen drei Regionen wird Wein auch in der Provence und im Languedoc-Roussillon produziert. Beide Regionen sind für ihre Rosé- und Rotweine bekannt. Genutzt werden dazu Trauben der Sorten Grenach, Cabernet Sauvignon oder Carignon. Daneben gibt es noch zahlreiche eher lokale Sorten, die zur Weinherstellung auch benutzt werden.
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